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Schadstoffeinsatz - ungelöschter Kalk

Am Abend des 27. August kam es aus noch unbekannter Ursache zu einem Ladegutaustritt von ca. 400 kg ungelöschtem Kalk aus einem LKW. Der Lenker des Kraftfahrzeuges versuchte zwar noch selbst die Ladung wieder einzufassen, aber das einsetzende Unwetter an diesem Abend mit Starkregen führte zu einer chemischen Reaktion des Stoffes (Bildung ätzender Dämpfe). Er mußte mit Verätzungen im Augen- bzw. Atemwegsbereich vom Rettungsdienst ins Krankenhaus überstellt werden.

Kurz vor 20:00 Uhr alarmierte die BAZ Baden die Freiwillige Feuerwehr Tribuswinkel zum Schadstoffeinsatz (S1) in das Traiskirchner IZ Süd. Am Einsatzort angekommen wurde der Einsatzleiter HBI Bartl durch den Vater des Lenkers über die Geschehnisse informiert. Die Ersterkundung der Feuerwehr ergab heftige Spontanreaktionen des Stoffes mit dem Regenwasser.

Als Erstmaßnahme wurde der BSB für Schadstoffe M. Schwarz verständigt und ein Absperrbereich festgelegt. Nach Eintreffen an der Einsatzstelle wurde dann durch BSB Schwarz auf Alarmstufe S2 / örtlicher Chemieunfall erhöht und der Schadstoffzug der Freiwilligen Feuerwehr Möllersdorf nachgefordert. Zwischenzeitlich wurden weitere Fachinformationen bezüglich des Stoffes „Kalk“ über die Herstellerfirma, Datenbanken und das Schadstoffberatungsteam Süd eingeholt (bei Kontakt mit Wasser – chemische Reaktionen mit einem Temperaturanstieg bis 510° und Bildung ätzender Gase). Im Rahmen einer Einsatzbesprechung der Kommandanten der beiden Wehren und BSB Schwarz wurde der Entschluss gefasst, den ausgetretenen Stoff unter Zuhilfenahme von Schutzanzügen der Schutzstufe 2 und schwerem Atemschutz händisch in bereitgestellte Kunststoffbehälter a` 1000 Liter unter ständiger Temperaturkontrolle mittels Wärmebildkamera und Kühlung der Behälter umzufüllen.

Nach ca. 1 Stunde konnten diese Arbeiten durch die eingesetzten Schutzanzugtrupps der Feuerwehr Tribuswinkel und Möllersdorf abgeschlossen werden. Die Feuerwehr Tribuswinkel übernahm die weitere Kühlung der Behälter mit regelmäßiger Temperaturmessungen für weitere 10 Stunden. Nach insg. 14 Stunden konnte der Einsatz erfolgreich abgeschlossen werden.

Eingesetzt:

FF Tribuswinkel / 2 TLF, 1 LF mit 15 Mann / HBI Bartl
FF Möllersdorf / 1 WLF + SSTC, KDO, Last mit 9 Mann / HBI Gutmann
BFKDO Baden / BFKDT LFR Kerschbaumer und BSB Schwarz
1 Streife Polizei mit  2 Mann / 2 x Rettungsdienst mit 4 Mann